Psychotherapie
Der Begriff "Psychotherapie" setzt sich zusammen aus den zwei griechischen Wörtern "psyche" (= Seele) und "therapeia" (= Behandlung).
Im Buch "Wegweiser Verhaltenstherapie" definieren die Autoren Kanfer und Schmelzer (2001, S. 16) Psychotherapie wie folgt:
Psychotherapie ist demnach ein …
- bewusst geplanter,
- systematischer,
- an psychischen oder psychosomatischen Problemen ansetzender,
- mit psychologischen Mitteln durchgeführter,
- zielgerichteter Veränderungsprozess,
- dessen Grundlage aktuelle, wissenschaftlich begründete Erkenntnisse in Theorie und Praxis darstellt,
- aus denen bestimmte Methoden abgeleitet wurden,
- deren prinzipielle Wirksamkeit für bestimmte Zwecke nachgewiesen ist,
- wobei die therapeutische Beziehung immer eine große Bedeutung hat.
Verhaltenstherapie
- Verhaltenstherapie ist eine eigenständige therapeutische Methode.
Sie beschreibt eine sehr breite psychotherapeutische Orientierung und umfasst lerntheoretische und kognitive Ansätze, Emotionstheorien, sozialpsychologische Konzepte, Kommunikationstheorien, Handlungstheorien, Systemtheorien, Psychophysiologie, Stressmodelle und Selbstregulationskonzepte. - Verhaltenstherapie ist eine sehr gut wissenschaftlich abgesicherte Therapiemethode. Sie berücksichtigt in ihrer Entwicklung den ständigen Wissenszuwachs in Bereichen wie Biologie, Medizin, Humangenetik etc.
- Ziel der Verhaltenstherapie ist der Erwerb von Selbstkontroll- und Selbstregulationsfertigkeiten, wodurch es zu einer größeren Autonomie des Patienten kommt (Erhöhung von Eigenverantwortung und Selbständigkeit).
- Das Motto der Verhaltenstherapie lautet: Hilfe zur Selbsthilfe!Das impliziert eine transparente Haltung des Therapeuten. Edukative Elemente helfen dem Patienten zum eigenen Experten zu werden.
- Insbesondere der Auf- und Ausbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten zwischen den Therapiesitzungen (durch Aufgaben und Übungen) hilft dem Klienten seine zu Beginn der Therapie geäußerten Probleme zunehmend besser selbständig zu lösen.
- Die Verhaltenstherapie und ihre Methoden entsprechen dem heutigen Verständnis von hirnphysiologischen Abläufen. Denn nicht immer hilft nur reden – oder wie es unsere Patienten immer wieder formulieren: "Mein Kopf weiß es eh aber mir geht es trotzdem nicht besser!" Hier müssen moderne wissenschaftlich erprobte Ansätze zur Anwendung kommen.
- Wichtig in der Therapie sind eine aktive Teilnahme der Personen sowie vor allem das Erproben und die Durchführung der erlernten Fertigkeiten in der realen Lebenssituation.